Emotionales Essen -Was bedeutet das eigentlich?

Emotionales Essen ist wie ein Auto mit vier platten Reifen. Sie können weiterfahren, aber es wird eine sehr unangenehme Reise sein.”
– Unbekannt
Was viele von uns betrifft, aber leider noch immer weitgehend im Verborgenen bleibt: ist das emotionales Essen und die Verbindung zu einer inneren emotionalen Leere, die dazu führt, dass wir uns seelisch verhungern.
Emotionales Essen ist ein Phänomen der heutigen Zeit, bei dem wir meist nicht aus körperlichem Hunger essen, sondern um emotionale Bedürfnisse zu befriedigen. Oft essen wir zu viel, zu ungesund, zu schnell, indem wir unser Essen hinunterschlingen, ohne Genuss, oder eben schnell zwischendurch, da wir versuchen, die innere Leere zu füllen und uns vor dem Gefühl des seelischen Verhungern zu schützen. Meist sind uns diese Mechanismen gar nicht bewußt, den das Programm läuft im Unbewußten ab.
Hast du dich auch schon mal dabei erwischt, wie du in den Kühlschrank schaust, dir etwas zu essen suchst, obwohl du gar keinen Hunger hast? Und dann einfach irgendetwas futterst? Oder wenn du weiter isst, obwohl du eigentlich schon längst satt bist?
Was aus diesem Verhalten resultierten könnte, sind starke Gewichtsschwankungen, wo man eine Zeit erlebt in der man die Kontrolle über das Essen behält, indem man von einer Diät zu nächsten jagt, Kalorien zählt, sich Low Carb ernährt oder irgendwelche abnehm’ Shakes zu sich nimmt. Diese Kontrolle kann recht lange aufrechterhalten werden, vielleicht unterwirft man sich auch zusätzlich einem umfassenden Sportprogramm oder man übt sich ständig im Verzicht. Einige Menschen können dieses sehr lange aufrecht erhalten, bei anderen klappt das wiederum nur für kurze Zeit. So nehmen sie nach einer Diät sehr schnell wieder zu und meistens leider mehr zu als sie abgenommen haben. Was Frust entstehen lässt, gepaart mit ein Gefühl des Versagens und das Spiel von Kontrolle und Ohnmacht geht von vorne los, vielleicht resigniert man auch völlig und es lässt Krankheitsbilder wie Adipositas, Bulimie, Anorexie oder Binge Eating entstehen.
Für viele von uns ist das Essen ein Versuch, eine emotionale Leere zu füllen und uns vor dem Gefühl der Einsamkeit oder des emotionalen Mangels zu schützen. Doch anstatt die tiefer liegenden emotionalen Bedürfnisse zu adressieren, greifen wir automatisch zu Nahrungsmitteln, um vorübergehend eine Art Trost zu finden.
Aber hier ist die gute Nachricht: Indem wir uns bewusst werden über unsere emotionalen Auslöser und alternative Wege finden, um mit ihnen umzugehen, können wir einen positiven Wandel in unserem Leben bewirken. Es geht darum, die Ursachen unserer emotionalen Leere zu erkennen und konstruktive Wege zu finden, um sie zu adressieren und zu heilen.
Indem wir uns selbst mitfühlend behandeln und alternative Bewältigungsstrategien entwickeln, können wir lernen, unsere Emotionen auf gesunde und konstruktive Weise zu bewältigen.
Die meisten psychologischen Ansätze arbeiten ziel- und ergebnisorientiert. Sie versuchen beispielsweise das “Essproblem” mit Verhaltensänderung zu bekämpfen, zu überwinden oder in den Griff zu bekommen. Auf diese Weise bleiben die Betroffenen jedoch in einem Kampf mit sich selbst gefangen. Das Menschenbild, das dieser Denk- und Fühlweise zugrunde liegt, ist ein negatives. Es wird davon ausgegangen, dass es etwas im Inneren gibt das nicht “richtig” ist, gegen das angegangen werden soll. Mit dieser Haltung lässt sich jedoch bestenfalls ein Umgang mit dem Problem erlangen, aber keine Heilung. Ich wähle da einen ganzheitlichen Ansatz, der es mir erlaubt nicht nur das Symptom zu betrachten, sondern bei der Ursache beginne.